Zur dreitägigen Strategietagung traf sich in diesem Jahr der Königswinterer Kreis Ende Juli in den Räumlichkeiten der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH in Koblenz. Dabei ging es um aktuelle Entwicklungen, zukünftige Trends und Herausforderungen im Wandertourismus.
Zu den Themen im Rahmen der Tagung zählten die Betrachtung von Wanderpackages vor dem Hintergrund spezieller Wanderzielgruppen sowie die Sichtweise der Wanderreiseveranstalter. Dabei wurden aktuelle Marktforschungsdaten beleuchtet und digitale Buchungsmöglichkeiten von individuellen Wanderpauschalen thematisiert. Diskutiert wurde auch über die Marktdurchdringung von „Schleifen-Wegen“ als Wanderangebot sowie die Vernetzung von Städten zu den umliegenden Fernwanderwegen und Rundwegen.
Ein Schwerpunkt der Beratungen hatte zum Thema, wie die Pflege und Unterhaltung der touristischen Basisinfrastruktur an Wanderwegen dauerhaft finanziert und sichergestellt werden kann, da dies häufig als freiwillige Aufgabe der Kommunen angesiedelt ist. Vielerorts ist zu erkennen, dass die notwendigen Maßnahmen an touristisch relevanten Wanderwegen aus finanziellen Gründen unterlassen werden und die Qualität aus diesem Grund nicht mehr sichergestellt werden kann.
In Bezug auf diesen Umstand ist es wichtig, ob ein Wanderwegenetz künftig als Verkehrsnetz mit Basisfunktion für eine nachhaltige Mobilität zu Fuß eingestuft wird. Nicht zuletzt gilt es, die hohe Bedeutung des Wanderns und dementsprechend der wanderspezifischen Infrastruktur und Angebote zur Gesundheitsvorsorge in die Bewertung mit einzubeziehen.
Der Königswinterer Kreis als bundesweite und branchenübergreifende „Denkfabrik“ im Wandertourismus strebt deshalb an, im Rahmenprogramm der Messe CMT in Stuttgart am 15. Januar 2023 eine Fachtagung zu den Zuständigkeiten und Finanzierungen von Leistungen zum Unterhalt der Basisinfrastruktur für die Freizeit- und Tourismusnutzung an.
Vor diesem Hintergrund zielen die Recherchen des Königswinterer Kreises im Vorfeld dieser Veranstaltung auf eine Klärung der rechtlichen Ausgangslage auf Bundes- und Ländereben sowie auf Optionen, wie die Wanderwegeinfrastruktur auch außerhalb der touristischen Betrachtung nachhaltig gesichert werden kann. Dabei könnten auch Lösungen in anderen Ländern wie zum Beispiel die Förderung des so genannten „Langsamverkehrs“ in der Schweiz vorgestellt werden. Weiterhin werden Best Practise-Beispiele in deutschen Kommunen gesucht, in denen der fußläufigen Mobilität auch zur Freizeit- und Tourismusnutzung eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Außerdem soll geklärt werden, ob und in welcher Hinsicht das Thema bereits auf der politischen Agenda steht bzw. Gegenstand der touristischen Lobbyarbeit ist.
Weitere Informationen: www.koenigswintererkreis.de