„Die Beschlüsse fallen sehr ernüchternd aus und wir finden es sehr bedauerlich, dass wir nicht einmal kontaktarmen Urlaub im eigenen Land anbieten können“, kommentiert Gabriele Flach, Vorsitzende des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (THV) die Beschlüsse der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder enttäuscht. Nach wie vor werden keinerlei Perspektiven für den Tourismus aufgezeigt. Die Frage, unter welchen Bedingungen das Reisen innerhalb Deutschlands wieder möglich sein wird, bleibt weiter unbeantwortet. „Somit fehlt der Bevölkerung, aber auch den Anbietern und Gastgebern, ein Ziel, auf das hingearbeitet werden kann“, so Frau Flach weiter. Nach mittlerweile fünf Monaten Lockdown wäre ein Hoffnungssignal für die Tourismusbranche wichtig gewesen – auch trotz der derzeit steigenden Infektionszahlen. Die Branche muss wissen, unter welchen Rahmenbedingungen der touristische Betrieb wieder aufgenommen werden kann.
Unzählige Betriebe und viele Angestellten sind mittlerweile in ihrer Existenz bedroht. Die THV-Vorsitzende ist überzeugt, dass gerade die touristischen Betriebe mit ihren hervorragenden Schutz- und Hygienekonzepten in Verbindung mit einer Teststrategie, digitaler Kontaktnachverfolgung und endlich mehr Impfungen für eine notwendige Sicherheit im Urlaub sorgen können. Dies dürfe man nicht weiter ignorieren. Geschlossene Betriebe bergen vielmehr die Gefahr, dass weiterhin Treffen und Feiern in den privaten Raum verlagert werden, der im Gegensatz zur Gastronomie nicht zu kontrollieren ist.
Es sei daher unabdingbar, dass den Betrieben, aber auch den Kommunen, die unter den fehlenden Einnahmen aus dem Tourismus leiden, wirtschaftlich ausreichend, schnell sowie vor allem unbürokratisch und effizient geholfen wird, so Frau Flach. Nicht zuletzt unterhalten gerade die Kommunen wichtige Infrastrukturen für einen Aufenthalt in der freien Natur. Gerade jetzt in der Pandemie mit den eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten spielen diese Strukturen vor Ort auch für die einheimische Bevölkerung eine große Rolle.
Dass eine Öffnung im Hinblick auf das Infektionsgeschehen vertretbar und verantwortbar sein müsse, sei der Branche bewusst, so Flach. Aber: „Der Tourismus braucht Planbarkeit und eine Perspektive und konkrete Strategie, unter welchen Bedingungen die touristischen Betriebe wieder öffnen können.“. Diese Konzepte dürfen nicht erst bei niedrigen Inzidenzen entwickelt werden, sondern müssen frühzeitig organisiert und kommuniziert werden. Nur so kann die Branche sich darauf einstellen. Hier unterstützt der Tourismus- und Heilbäderverband ausdrücklich den Deutschen Tourismusverband e.V. (DTV) mit seinem bundesweit einheitlichen und verlässlichen Konzept einer Öffnungsstrategie für den Tourismus in Deutschland.
Vorschläge und Perspektiven müssen von uns, den touristischen Betrieben und Dehoga, DTV und dem Tourismusnetzwerk kommen. Wer soll verstehen, dass in Ferienwohnungen Monteure beherbergt werden dürfen(die über Tag auf der Baustelle ohne Mindestabstand und Einhaltung der Hygienerichtlinien arbeiten) aber Großeltern, die ihr neugeborenes Enkelkind besuchen wollen nicht beherbergt werden dürfen.
Vorschlag – lieber Hotelzimmer Ferienwohnungen zwischen den Buchungen eine Nacht frei lassen, Mindestaufenthalte einführen, damit sich die Hygienestandards auch rechnen usw.
Betriebe zu kleineren Events im Freien mit Anmeldung animieren usw.
Auch wir selbst müssen liefern!
Beste Grüße
Hallo Frau Reibold-Niederauer,
das ist sicherlich richtig – wir müssen alle mithelfen, damit Reisen und touristische Übernachtungen wieder bald möglich sind. Unserer Meinung nach gibt es auch bereits genügend Vorschläge und Konzepte, z.B. vom DTV (wir berichteten), aber auch vom DEHOGA und weiteren Fachverbänden. Wir vermissen noch den politischen Diskurs darüber und den Ausblick, unter welchen Bedingungen das Reisen wieder möglich sein wird.