Guter Kundenservice, hohe Dienstleistungsqualität und barrierefreie Angebote für den Gast – die Anforderungen an die Betriebe und touristischen Anbieter in Rheinland-Pfalz wachsen zunehmend. Denn die Zielgruppe und ihre Ansprüche ändern sich stetig. 105 Unternehmen haben am 13. Juni bei der Zertifizierungsveranstaltung „ServiceQualität Deutschland und Reisen für Alle“ gezeigt, dass sie den Herausforderungen gewachsen sind. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing zeichnete im Kurfürstlichen Schloss in Mainz Betriebe und touristische Anbieter mit den Siegeln „ServiceQualität Deutschland“ sowie „Reisen für Alle“ aus. 250 Betriebe haben sich allein seit der letzten Zertifizierungsveranstaltung am 8. Juni 2017 in Seminaren und Workshops dafür qualifiziert. Davon waren am 13. Juni 2018 im Kurfürstlichen Schloss Mainz Vertreter von 105 Betrieben zu Gast, um die Auszeichnung der „ServiceQualität Deutschland“ und das Siegel „Reisen für Alle“ für Barrierefreiheit persönlich entgegenzunehmen. Insgesamt tragen in Rheinland-Pfalz 416 Betriebe das „ServiceQualität Deutschland“– und 326 das „Reisen für Alle“-Siegel.
Viele kleine und mittelständische Betriebe sind bereit, sich dem Qualifizierungsprozess zu unterziehen, und zeigen damit, wie bedeutsam diese Qualitätsbausteine im Land sind. Zu dem Prozess gehört es zum Beispiel auch, im eigenen Betrieb entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Denn im Bereich „ServiceQualität Deutschland“ gilt es, Verbesserungsprozesse anzustoßen, die Mitarbeiter einzubinden und deren Dienstleistungsorientierung kontinuierlich zu fördern. Im Rahmen der Zertifizierung „Reisen für Alle“ erfolgt eine Bestandsaufnahme der Gegebenheiten vor Ort durch einen geschulten Erheber. Dabei wird beispielsweise überprüft, ob die Türbreiten breit genug für Rollstuhlfahrer und entsprechende Bewegungsflächen vorhanden sind. Die Gastgeber und touristischen Leistungsträger bieten den Gästen somit geprüfte, detaillierte und verlässliche Informationen, die die Gäste bei Ihrer Reiseentscheidung hilfreich unterstützen. Die Projekte werden beide federführend von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH mit Sitz in Koblenz betreut.
Der sehbehinderte Autor und Unternehmer Saliya Kahawatte hat auf der Zertifizierungsveranstaltung mit seiner positiven Lebenseinstellung und motivierenden Worten optimal auf die beiden Themen eingestimmt. Kahawattes Werdegang hat schon viele Menschen auf ganz besondere Art berührt. Der Film aus dem Jahr 2017, „Mein Blind Date mit dem Leben“, beruht auf seiner Lebensgeschichte. Trotz seiner hochgradigen Sehbehinderung gelingt es ihm, als erfolgreicher Unternehmer und Buchautor in der Welt der Sehenden zu bestehen.
Mit guten Service-Ergebnissen Kunden begeistern
„In Zeiten von Social Media kann schlechte Servicequalität auf Knopfdruck mit der ganzen Welt geteilt werden. Dies stellt auch unsere rheinland-pfälzischen Unternehmen vor eine neue Herausforderung“, sagt Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. „Daher freue ich mich, heute wieder rheinland-pfälzische Dienstleister als Qualitäts-Betriebe auszuzeichnen. Der Verbesserungsprozess im Bereich Servicequalität gibt den Unternehmen eine gute Ausgangsposition, um die Gäste mit exzellentem Service zu überzeugen.“
Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ergänzt: „Mit dem verschärften Wettbewerb im Tourismus sind in den vergangenen Jahren die Ansprüche der Gäste bezüglich Service- und Erlebnisqualität erheblich gestiegen. Die Kunden sind selbstbewusster und kritischer geworden und legen bei ihrem Urlaubsaufenthalt sowohl bei der Hotelinfrastruktur als auch beim Service einen zunehmenden Wert auf Qualität.“
Nachdem die Initiative „ServiceQualität Deutschland“ seit 2004 erfolgreich ein System für Qualitätsmanagement für kleine und mittlere Betriebe (KMU) im Land anbietet, wurde die Zertifizierung nun umfangreich weiterentwickelt. Jetzt ist das „Q“ noch flexibler und einfacher in den Betriebsalltag zu integrieren als bisher: Mit praktischen Q-Werkzeugen und dem großen Q-Ideenpool gibt „ServiceQualität Deutschland“ die Impulse, die Dienstleister für begeisternde Servicequalität brauchen. Weitere Informationen zum neuen Q-System: https://rlp.tourismusnetzwerk.info/2018/06/12/ueberarbeitung-des-q-systems-ist-online/
Reisen für Alle – barrierefreier Tourismus wird immer wichtiger
In Deutschland leben aktuell etwa 8 Millionen Menschen mit einer schwerwiegenden Behinderung. Daneben gibt es viele Personen, die aufgrund ihres Alters Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen haben. Damit sie ihren Urlaub unbeschwert genießen können, sind sie auf barrierefreie Angebote in vielen touristischen Bereichen angewiesen. Hier will das bundesweit einheitliche Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ Abhilfe schaffen. Mehr als 300 Betriebe haben ihr touristisches Angebot bereits zertifizieren lassen oder befinden sich aktuell im Zertifizierungsprozess. Ziel ist, dass weitere Betriebe, Orte und Regionen ihre barrierefreien Angebote ausbauen und Rheinland-Pfalz zu einem noch attraktiveren Urlaubsland für alle Zielgruppen machen. Das gelingt umso besser, je mehr Bestandteile der touristischen Servicekette barrierefrei sind: Die Servicekette umfasst alle Reisebausteine – von der Information vorab über die Anreise, das Erlebnis vor Ort bis hin zur Abreise. „Um die Servicekette noch besser ergänzen zu können, hat Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland in diesem Jahr konkrete Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung von barrierefreien Wander- und Radwegen geliefert. Wir gehen davon aus, schon im nächsten Jahr die ersten Rad- und Wanderwege auszeichnen zu können“, sagt Minister Wissing. Den Ergänzungsband zum Wanderwege-Leitfaden Rheinland-Pfalz: Barrierefreie Wanderwege können Sie unter dem folgenden Link herunterladen: https://rlp.tourismusnetzwerk.info/inhalte/leitfaeden/barrierefreies-rheinland-pfalz/barrierefreie-wanderwege/
Die Fokussierung auf barrierefreien Tourismus sei laut Wissing nicht nur ein gesellschaftlich wichtiges Thema. Sie bringe auch viele wirtschaftliche Vorteile. „Der demografische Wandel bringt eine stark wachsende Zielgruppe mit sich, die überdurchschnittlich häufig innerhalb von Deutschland verreist“, erläutert der Minister. „Diesen Markt wollen wir mit unseren Angeboten optimal bedienen.“
Rheinland-Pfalz – bundesweiter Vorreiter bei Qualitätsinitiativen
„Im bundesweiten Vergleich gehören wir mit unseren Projekten Barrierefreies Rheinland-Pfalz und ServiceQualität zu den Spitzenreitern“, sagt Stefan Zindler. Dies sei allerdings kein Grund sich auszuruhen, denn noch immer gebe es viel zu viele Lücken in der Servicekette, die nicht barrierefrei sind. Dabei handele es sich nicht immer um bauliche, sondern oftmals um sogenannte sensorische Barrieren, die mit der richtigen Serviceidee schnell behoben werden könnten. Mit dem Zertifikat „Reisen für Alle“ erhalten die Betriebe einen detaillierten Prüfbericht mit allen Informationen zu Zugänglichkeiten und Services im Betrieb. Dieser kann an interessierte Gäste mit Handicap verschickt werden und auf der Internetseite des Anbieters online gestellt werden.
Hier der Link zur Bildergalerie: Bildkollektion 13.06.2018, Mainz
Weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit:
http://rlp.tourismusnetzwerk.info/barrierefrei
Weitere Informationen zum Thema ServiceQualität Deutschland:
http://rlp.tourismusnetzwerk.info/servicequalitaet
24. März 2023
Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Rheinland-Pfalz hat die Pfalz.Touristik hat eine umfassende Untersuchung zum Status quo der Digitalisierung im Pfälzer Tourismus durchgeführt. Insgesamt wurden 64 Online-Auftritte der Tourist-Information in den Orten, Städten und Landkreisen der Pfalz von Centouris, einem Institut der Universität Passau, genaue untersucht.
Im Rahmen des Förderprogramms „Restart III“ des Landes Rheinland-Pfalz haben die Rheinhessen-Touristik und die Tourismusorganisationen der Städte Mainz und Worms, mainzplus CITYMARKETING und die Tourist Information Worms, entschieden, die Mittel für eine gemeinsame Maßnahme zu verwenden und damit die größtmögliche Sichtbarkeit zu erreichen. In den kommenden Monaten wird es eine onlinebasierte Kampagne geben, die alle zielgruppenrelevanten Kanäle bedient und von einer externen Agentur gesteuert wird, um zeitnah auf Effekte und Reaktionen reagieren zu können.