Mit einem überwältigendem Interesse wurde am 04. Mai im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) die große Sonderausstellung “Max Slevogt. Neue Wege des Impressionismus” von Kulturministerin Doris Ahnen vor über 700 Gästen eröffnet.
„Die aktuelle Ausstellung bringt uns Max Slevogt in seiner ganzen Komplexität näher. Wir können anhand zahlreicher Zeichnungen und Studien den Entstehungsprozess vieler seiner Gemälde, die in der Pfalz entstanden, ebenso nachvollziehen wie seine eigene Entwicklung: vom jungen Künstler, der seine Werke noch akribisch vorbereitete, zum großen Impressionisten, der die Natur unmittelbar auf die Leinwand und Licht in die Landschaft brachte“, so Kulturministerin Doris Ahnen. Die Ausstellung läuft noch bis 12. Oktober.
Zum Teil noch nie gezeigte Werke sind derzeit im Landesmuseum Mainz zu sehen, entnommen aus einem umfangreichen Fundus, der in Rheinland-Pfalz über viele Jahre aufgebaut werden konnte. Das Land engagiert sich seit Langem für den Erwerb und die Präsentation von Slevogts Arbeiten. Angefangen mit den Ölbildern des Künstlers, die 1971 erworben wurden, bis zum Kauf des schriftlichen Nachlasses 2011. Aktuell bemüht sich die Landesregierung um den Erwerb des graphischen Nachlasses Slevogts; seit einigen Jahren befinden sich die Graphiken bereits als Dauerleihgabe an die GDKE in Verwahrung des Landesmuseums.
„Ein vergleichbarer künstlerischer Nachlass existiert weder von Max Liebermann noch von Lovis Corinth und generell nur von sehr wenigen Künstlern seiner Generation“, erklärt Dr. Sigrun Paas, Kuratorin der Ausstellung und langjährige Leiterin der Max Slevogt-Galerie auf Schloss „Villa Ludwigshöhe“ in Edenkoben.
Eine Auswahl von 140 aus rund 2.000 bislang kaum bekannten Zeichnungen sowie 85 Gemälde geben Aufschluss darüber, welche künstlerische Entwicklung Slevogt vom Kunststudenten der Münchener Akademie der 1880er Jahre zum Sezessionisten der 1890er Jahre und zum individuellen Interpreten impressionistischer Kunst durchlief.
„Die Sonderausstellung im Landesmuseum Mainz wird nicht nur die erste Retrospektive Max Slevogts seit über 20 Jahren sein – sie wird auch durch die vielfach unbekannten Skizzen und Entwürfe einen neuen, lebendigen Einblick in die Arbeitsweise von Max Slevogt bieten“, so die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Andrea Stockhammer.
„Zahlreiche Leihgaben aus den Beständen unter anderem der Hamburger Kunsthalle, der Staatsgalerie Stuttgart, des Frankfurter Städels und der Dresdner Galerie Neue Meister wurden für diese Sonderausstellung exklusiv nach Mainz geholt“, ergänzt Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.
Parallel dazu richtet die Max Slevogt-Galerie auf Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben 2014 drei weitere Ausstellungen aus. Den Auftakt des Slevogt-Jahres bildete am 2. März die Übersichtsschau „Berliner Impressionismus – Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie Berlin“. Dort wird mit Gemälden unter anderem von Slevogt, Liebermann, Trübner und Corinth an die Zeit der 1898 gegründeten Secession erinnert. Eine weitere Slevogt-Ausstellung wurde am 13. April auf Schloss Villa Ludwigshöhe eröffnet und trägt den Titel „Im Banne der Verwüstung – Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“. In zum Teil neu entdeckten Zeichnungen und Graphiken wird der Frontaufenthalt von Max Slevogt im Ersten Weltkrieg thematisiert und den Folgen für sein grafisches Schaffen nachgespürt. Ergänzend zur großen Werkschau „Neue Wege des Impressionismus“ beginnt am 28. August in der Max Slevogt-Galerie „Aus Max Slevogts Briefkasten. Zeugnisse aus seinem schriftlichen Nachlass“. Diese Ausstellung der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer widmet sich ausgewählten Korrespondenzen von Slevogt und zeichnet damit dessen Beziehungsgeflecht nach.